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Borkenkäferbefall und Fichtensterben

Die heißen Sommer der letzten Jahre sowie die enormen Borkenkäferpopulationen haben dazu geführt, dass die Fichten in unserem Wald absterben. Dabei handelt es sich nicht um ein regionales Ereignis, sondern das gesamte Land ist hiervon betroffen. Wenn man in die umliegenden Wälder schaut, kann man Woche für Woche sehen, wie immer mehr Fichten braune Nadeln erhalten und absterben. Die trockenen Sommer der letzten Jahre führten dazu, dass die Bäume mit Wasser unterversorgt wurden. Insbesondere die Fichten konnten wegen der Unterversorgung nur wenig Harz bilden. Dieses benötigen Sie jedoch, um Schädlinge wie den Borkenkäfer abzuwehren. Die Fichten waren daher in den letzten Jahren dem massiven Befall des Borkenkäfers ausgesetzt. Es gibt leider keine wirksamen Gegenmaßnahmen gegen diesen Borkenkäferbefall. Der Borkenkäfer konnte in die mit Wasser unterversorgten Bäume eindringen und dort Eier ablegen. Die sich daraus entwickelnden Larven zerstörten zusätzlich die Wasserleitungsbahnen der Bäume. Ohne diese Wasserversorgung starben die Bäume ab. Je weniger Abwehrkräfte der Baum hat, desto mehr Borkenkäfer können in die Rinde eindringen und sich vermehren. Dies hat in den letzten Jahren zu einer exorbitant hohen Borkenkäferpopulation geführt.

Diese absterbenden bzw. abgestorbenen Fichten finden wir nunmehr in unserem Wald. Fast alle Fichten sind davon betroffen.

Unser Wald besteht in Höhe von ca. 25 % aus Fichten. Es ist damit zu rechnen, dass nahezu alle diese absterben. Eine Rettung der Bäume ist nicht möglich.

Die abgestorbenen und tödlich befallenen Bäume müssen dem Wald entfernt werden. Der Wald ist neben der wirtschaftlichen Funktion der Holzproduktion auch ein Erholungsraum. Er wird täglich von vielen Menschen besucht. Die abgestorbenen Bäume stellen eine erhebliche Gefahr für die Menschen aber auch für die Tiere dar. Sie müssen daher aus dem Wald entnommen werden.

Bereits im letzten Jahr wurden größere Flächen abgeholzt. Gut sichtbar ist die Fläche am Mühlenweg. Im Frühjahr musste unser Förster Bernhard Kloft leider feststellen, dass auch die Fichten hinter der Grillhütte vom Käferbefall betroffen sind. Zunächst war geplant, diese Fichten im kommenden Winter zu fällen. Aufgrund von freien Kapazitäten von beauftragten Holzerntemaschinen hat sich unser Förster Bernhard Kloft dazu entschieden, bereits jetzt mit der Entnahme der Fichten zu beginnen.

Da es sich dabei um einen gut einsehbaren und stark frequentierten Bereich handelt, war eigentlich vorgesehen, die Bürger vor der Maßnahme im Rahmen einer Einwohnerversammlung zu informieren. Diese sollte Ende Oktober/Anfang November stattfinden. Die kurzfristige, neue Entwicklung hat unsere Planung jedoch überholt.

Nichtsdestotrotz ist es mir wichtig, über die Situation der Fichten zu informieren. Ich nutze daher diesen Weg.

Für die Ortsgemeinde ergeben sich aus dem Fichtensterben weitere Konsequenzen, über den Verlust eines Teils des Waldes hinaus. Da das gesamte Land von dem Absterben der Fichten betroffen ist, ist auch der Holzmarkt überschwemmt. Die Preise sind eingebrochen. Je weiter die Situation fortschreitet, desto weiter werden die Preise fallen. Mittlerweile sind wir darauf angewiesen, das Holz nach Übersee zu Exportieren. Die hiesigen Sägewerke nehmen keine Bäume mehr an. Insoweit war es sinnvoller, die Fichten aufgrund der frei gewordenen Kapazitäten schon jetzt zu entnehmen.

 

Der Preisverfall wird zu erheblichen Verlusten führen. Hinzu kommen dann noch die Kosten für die Wiederaufforstungsmaßnahmen. Auch diese werden erhebliche finanzielle Mittel binden.

Im Nomborner Wald sind in den letzten Jahren und Jahrzehnten Verjüngungs- und Aufforstungsmaßnahmen erfolgt. Dies betrifft auch die Fläche hinter der Grillhütte. Insoweit haben wir bei diesen Teilbereichen den Vorteil, dass wir nicht bei Null beginnen müssen, wir können schon auf einen wiederaufgeforsteten Grundstock zurückgreifen.

Eines ist aber sicher, es wird Jahrzehnte dauern, bis der Wald wieder den Status erreicht hat, wie er ihm vor dem Fichtensterben hatte.

Der Gemeinderat und ich werden die Bürger zu gegebener Zeit über weitere Schritte und Maßnahmen informieren.

Abschließend möchte ich mich noch bei unserem Förster Bernhard Kloft, unseren Waldarbeitern und allen anderen, die im Wald tätig sind herzlich für Ihren Einsatz bedanken. Alle arbeiten seit Monaten an ihrer Belastungsgrenze. Neben der Beförsterung im Nomborner Wald, müssen sich die Waldarbeiter und der Förster auch um die Schäden in den anderen Wäldern des Forstreviers Eisenbach kümmern. Deshalb bleibt dann bei uns im Wald auch mal etwas liegen. Dies hat leider auch Einschränkungen der Nutzung des Waldes zur Folge. Diese können wir allerdings in der jetzigen Ausnahmesituation nicht vermeiden. 

Patrick Brach
Ortsbürgermeister

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